Themen in 2024/ 2025

"Mach' mir (nicht) so eine Szene" - Beratung von Paaren/ Eltern im Konflikt

Simon König 09.-10.11.2024

Beratung und Therapie von Eltern und Paaren mit hochkonflikthaften Beziehungsmustern ist für alle Beteiligten oft mit erheblichen Herausforderungen verbunden. Auch wir als Beratende und Therapierende werden wortwörtlich herausgefordert, unsere Rolle zu verlassen und mit auf die Bühne des Geschehens gezogen. Während dieses Geschehens wird uns oft intensiv deutlich, dass wir nicht nur Be-handelnde sind, sondern auch be- handelt werden (Lorentzer, 1974). Inwiefern diese interdependenten Be- handlungsprozesse, die von Beteiligten nicht selten als sehr belastend beschrieben werden, auch als Chance verstanden werden können, soll u.a. Thema dieses Seminars sein. Ein vertieftes Verständnis der Dynamiken dieser Prozesse bietet Familiensystemen Möglichkeiten, eskalative Situationen zu unterbrechen und alternative Handlungsweisen zu entwickeln.
Im Seminar wird es u.a. darum gehen, sich mit den aktuellen Erkenntnissen bzgl. der Therapie und Beratung von hochkonflikthaften Eltern (Paaren) auseinander zu setzen. Im weiteren Verlauf werden wir uns mit dem besonderen Stellenwert von Auftragsklärungen und beraterischen Haltungen im Kontext von Hochstrittigkeit befassen.
Um einen möglichst erlebnisnahen Zugang zu ermöglichen, werden Übungen aus dem Improvisationstheater und Fallbeispiele aus der konkreten Praxis in das Seminar einfließen.

Kosten 365€

Macht- und Rassismuskritik für die systemische Beratung und Therapie – Perspektiven für die eigene Praxis

Jessie Mmari + Ilja Gold 22./23.03.2025

In der systemischen Beratung und Therapie kommen Menschen mit unterschiedlichen Lebensrealitäten, Erfahrungen und Bedarfen zu uns. Unsere eigene Landkarte ist dabei geprägt durch unsere Erfahrungswelt. Umso wichtiger ist es, sich über eigene Bilder im Kopf und individuelle sowie institutionelle Leerstellen bewusst zu werden. Denn unterschiedliche Diskriminierungsformen – und so auch Rassismus – sind gesamtgesellschaftliche Phänomene, die auch in Kontexten von Beratung und Therapie strukturell verankert sind und dort ihre Wirkung entfalten.
Welches Bewusstsein habe ich für meine eigene gesellschaftliche Positioniertheit in Bezug auf Rassismus? Wie können wir unsere eigene Brille hinsichtlich der Verschränkung verschiedener Diskriminierungsformen schärfen? Welche Anknüpfungspunkte aber auch Widersprüche in systemischen Haltungen und Methoden bestehen aus macht- und rassismuskritischer Perspektive?
Wie kann ich Beratung von Menschen mit Rassismuserfahrungen verantwortungsvoll gestalten und Diskriminierung entgegenwirken?
Der Transfer in die Praxis und die Entwicklung eigener (selbst-) kritischer Gestaltungsmöglichkeiten stehen dabei im Mittelpunkt. Die Referent_innen Jessie Mmari und Ilja Gold sind im Kontext Rassismus unterschiedlich positioniert und arbeiten in verschiedenen Bildungs- und Beratungssettings.

Kosten: 365€**

Vom klugen Umgang mit Machtspielen im Beruf - Ein Workshop für Frauen

Marina Stratmann 10./11.05.2025

Auch wenn sich heute unser Bild von Geschlecht und Geschlechterrollen wandelt:
wir begegnen ihnen immer noch: den Machtspielen im Berufsalltag, die von dominanten Verhaltens- und Kommunikationsweisen geprägt sind, die wir tendenziell eher Männern zuordnen.
Besonders Frauen leiden darunter, fühlen sich ohnmächtig, verstehen und beherrschen die Spielregeln nicht. In einer solchen Umgebung fällt es Ihnen schwer, ihre Fachlichkeit einzubringen und ihre Interessen durchzusetzen.
In diesem Workshop werden wir uns mit den Ausdrucksformen dominanter, hierarchieorientierter Kommunikation beschäftigen, das eigene Kommunikationsrepertoire erweitern und Antworten finden auf individuelle Herausforderungen der Teilnehmerinnen.
Bei Bedarf schauen wir natürlich auch auf vermeintlich hierarchiefreie Organisationen, die zwar andere Machtspiele spielen, aber auf keinen Fall harmlos sind.
Neben kurzen Theorieinputs werden wir vor allem szenisch mit den Anliegen der Teilnehmerinnen arbeiten.

Systemische Beraterinnen und Therapeutinnen können in diesem Workshop ihr Repertoire insofern erweitern, als dass sie verstehen, wie und mit welchen Mitteln Macht in unterschiedlichen Kommunikationswelten ausgeübt wird und wie dem wirkungsvoll begegnet werden kann.

Kosten: 365€**

Traumasensible Supervision in der Praxis

Sophie Stern 13./14.09.2025

Fachkräfte der psychosozialen Arbeit begegnen häufig Klientinnen, die sehr belastende, bis hin zu traumatischen Erfahrungen gemacht haben. Daraus resultierende Überlebensstrategien - oft nicht mal mit dem Trauma in Verbindung gebracht - können sich auf Verhalten, Kommunikationsmuster und Beziehungen auswirken. Dies wiederum beeinflusst die professionelle Arbeit und evtl. sogar das Klima in Teams. Traumasensible Supervision begleitet Fachkräfte in den damit verbundenen Herausforderungen, sowohl für die qualitative Arbeit mit den Klientinnen, als auch für die eigene Psychogygiene. Die traumasensible Brille unterstützt dabei, noch besser zu verstehen, Ressourcen zu aktivieren und schafft Raum für Verständnis, Achtsamkeit und professionelle Weiterentwicklung.

In diesem zweitägigen Seminar wird praxisnah vermittelt, wie traumasensible Supervision strukturiert und erfolgreich angewendet werden kann. Basierend auf ihrer 10-jährigen Erfahrung als Supervisorin, gibt die Referentin Einblicke in die Entwicklung und Anwendung traumasensibler Eckpunkte in der Supervision. Die Teilnehmerinnen beschäftigen sich damit, wie traumatische Erfahrungen bei Klientinnen erkannt, traumapädagogisches Wissen in Supervision hilfreich genutzt und die bisherige Supervisionspraxis traumasensibel erweitert werden kann.

Es besteht die Möglichkeit mit konkreten Fällen aus der Praxis der Teilnehmer*innen zu arbeiten. Darüber hinaus werden Methoden und Interventionen vermittelt und geübt, die sich in der traumasensiblen Supervision bewährt haben und in die eigene Supervisionsarbeit integriert werden können

Kosten: 365€**

AUFBAUSEMINAR Macht- und Rassismuskritik für die systemische Beratung und Therapie - online

Jessie Mmari + Ilja Gold 27.09.2025

Im Aufbauseminar befassen wir uns weiter mit den Wirkmechanismen von Diskriminierung und Rassismus im Kontext von systemischer Beratung und Therapie. Der systemische Ansatz bietet wichtige Anschlussmöglichkeiten für eine macht- und rassismuskritische Praxis. Gleichwohl bestehen (auch hier) Risiken unbewusster Grenzüberschreitungen. Wie wir als Berater:innen eine professionelle sowie vertrauensvolle Beziehung kreieren können und dabei selbstkritisch und achtsam mit Lieblingsmethoden und Haltungen umgehen können, wollen wir anhand konkreter Praxisbeispiele bearbeiten und reflektieren.

Auf der Basis von konkreten Fällen, die durch die Teilnehmenden eingebracht werden, beschäftigen wir uns im Online-Seminar u.a. mit folgenden Fragen:

• Wie kann ich Beratung von Menschen mit Rassismuserfahrungen verantwortungsvoll gestalten und Diskriminierung entgegenwirken?
• Welche Anknüpfungspunkte in systemischen Haltungen und Methoden bestehen aus macht- und rassismuskritischer Perspektive?
• Welche Achtungspunkte und Herausforderungen ergeben sich daraus für meine Praxis?

Grundlagenwissen zu Macht- und Rassismuskritik und eine erste kritische Auseinandersetzung in Bezug auf die eigene systemische Praxis sind Voraussetzungen** zur Teilnahme am Aufbauseminar.

Kosten: 145€**

Die Kunst des Konflikts - Konflikte schüren und beruhigen lernen

Nicola Janssen 08./09.11.2025

Kaum einer will Konflikte und alle haben sie. Wie kommt das? Konflikte eskalieren leicht! Warum? Konflikte können auch unabdingbar oder jedenfalls nützlich sein, um verfahrene, zementierte Verhältnisse aufzubrechen. Wie macht man das? Worin besteht die Kunst des Konflikts?
Wir haben diese Dynamiken untersucht und neun Leitunterscheidungen definiert, die es erlauben, Nutzen und Schaden von Konflikt und(!) Konsens zu beschreiben, zu erklären und zu verstehen. Insbesondere ermöglicht dieses Konzept, den Kampf gegen Konflikte aufzugeben, um statt dessen eine Kompetenz zu entwickeln, Konflikte wie Konsens besser zu regulieren.
Ähnlich wie im Bereich Organisationsdynamik, Teamdynamik und Psychodynamik haben wir auch hier ein Konzept entwickelt, welches der Unübersichtlichkeit und Komplexität von Konflikten gerecht wird.

Die Seminarinhalte sind:
• Einführung in die Leitprozesse der Konfliktdynamik
• Darstellung der Folgen für Konfliktregulation und -moderation,
• Zusammenhang der persönlichen Psychodynamik mit Konflikten
• Selbstreflexion zur eigenen Konfliktpersönlichkeit

Kosten: 365€**

Unsere Gastdozent:innen

Simon König

Simon König

Psychologiestudium (M.Sc). Schwerpunkt Familienpsychologie (systemische Ausrichtung), Psychologe in einer Familienberatungsstelle, approbierter psychologischer Psychotherapeut (tiefenpsychologisch fundiert) in eigener Praxis und Dozent an verschiedenen Ausbildungsinstituten. Seit 2010 spielt und lehrt er Improvisationstheater in verschiedenen Kontexten und ist Gründungsmitglied verschiedener Sozial- und Kunstprojekte.

Jessie Mmari

Jessie Mmari (sie/ihr/ keine Pronomen)

Dipl. Sozialpädagog:in, Systemische Familientherapeut:in [DGSF], DBT – Trainer:in und Bildungsreferent:in zu Macht – und Rassismuskritik, langjährige Tätigkeit in der psychosozialen Beratung und der ambulant aufsuchenden Arbeit von Familien und Einzelpersonen, Beratung und Therapie für mehrfachmarginalisierte Menschen, Fortbildungen und Workshops für Institutionen und Vereine zu macht – und rassismuskritischen Fragen.

Ilja Gold

Ilja Gold (er/ihn)

Politik- und Erziehungswissenschaftlen sowie Organisationsentwicklung, Referent für politische Bildung, Systemischer Berater (DGSF), wissenschaftlich-pädagogischer Mitarbeiter im NS-Dokumentationszentrum der Stadt Köln, Lehrbeauftragter an der Universität zu Köln, professionsbezogene Auseinandersetzung mit macht- und rassismuskritischen Fragen vor dem Hintergrund der eigenen weißen Positionierheit.

Marina Stratmann

Marina Stratmann (1960) ist Pädagogin, systemische Beraterin und Coach. Sie arbeitet überwiegend im Bereich Team- und Führungskräfteentwicklung, Supervision sowie Organisationsaufstellungen. Hierbei nutzt sie neben originär systemischen Elementen auch Impulse aus dem hypnosystemischen Coaching (Dr. Gunter Schmidt) und anderen. Sie arbeitet in eigener Praxis in Hamburg und Bremen.

Nicola Janssen

Nicola Janssen ist zusammen mit Klaus Eidenschink geschäftsführende Gesellschafterin von Hephaistos Coaching-Zentrum München, Senior Coach DBVC, Betriebswirtin (BBA), Finanzökonomin (ebs), Heilpraktikerin für Psychotherapie und seit 20 Jahren selbständig tätig als Coach und Beraterin. Seit vielen Jahren lehrt sie am Institut im Bereich Coaching und Konflikt.

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