Geschlecht und sexuelle Orientierung sind zentrale Zuschreibungs- und Identitätskategorien in der Gesellschaft. Durch diese Unterscheidungen werden seit dem 19. Jahrhundert Mehrheiten und Minderheiten auf den Begriff gebracht. Lesben, Schwule, Bi-, Pan- oder Asexuelle, trans und inter Personen wurden und werden als sexuelle und geschlechtliche Minderheiten diskriminiert. Während die sozialen Kämpfe von Lesben und Schwulen zu einer zunehmenden gesellschaftlichen Anerkennung geführt haben, ist erst den letzten Jahren ist das Thema transgender, transsexuell oder trans in der Öffentlichkeit zunehmend sichtbarer geworden. Intergeschlechtliche Personen werden nach wie vor in hohem Maße pathologisiert und unsichtbar gemacht.
Während alle vorliegenden Studien zur psychosozialen Gesundheit darauf hinweisen, dass LSBTIQ Personen aufgrund von Diskriminierungserfahrungen eine höhere Vulnerabilität entwickeln, die zu schweren psychischen Belastungen und psychischen Erkrankungen führen kann, trauen sich viele queere Personen aus Angst vor Unverständnis und Ablehnung nicht, Beratungs- und Therapieangebote in Anspruch zu nehmen. Umgekehrt hören wir von Beratenden und Therapeut:innen oft, dass sie bislang keine Berührungspunkte mit queeren Personen hatten und sich überfordert und nicht kompetent fühlen.
In diesem Workshop können die Teilnehmenden ihre Kompetenzen zu den Themen sexuelle und geschlechtliche Identitäten erweitern. Dazu gehören
• Begrifflichkeiten zum Themenbereich sexuelle Orientierung und Geschlecht
• die gesellschaftliche Konstruktion Sexualität und Geschlecht
• „Homosexualität“ und „Transsexualismus“ in der internationalen Klassifikation psychischer Störungen, Geschichte und Gegenwart
• Diskriminierungserfahrungen von LSBTIQ Personen
• soziale, rechtliche und medizinische Transition
• hilfreiche beraterische und therapeutische Ansätze in der Arbeit mit LSBTIQ Personen
Wir wünschen uns von den Teilnehmenden die Bereitschaft, sich mit eigenen Werten, Normen und Vorstellungen im Hinblick auf sexuelle und geschlechtliche Identitäten selbstreflexiv auseinanderzusetzen.
Kosten: 365€